Was haben Sony und die US-amerikanischen Präsidentschaftswahlen gemeinsam?
Sehr viel.
Beide offenbaren eine fundamentale Erkenntnis über Führung und die Notwendigkeit, einen Nachfolger zu entwickeln. Denn viele Führungskräfte glauben immer noch, dass sie unersetzlich sind.
Wirklich jetzt?
Liegt der wahre Kern von Führung nicht eher darin, ein bleibendes Vermächtnis zu schaffen und somit eine reibungslose Nachfolge zu gewährleisten?
Akio Morita, der legendäre Mitbegründer von Sony, war ein Visionär, der Sony zu einem globalen Marktführer machte. Doch sein plötzlicher Rücktritt aufgrund gesundheitlicher Probleme legte Sonys mangelnde Vorbereitung auf eine nahtlose Nachfolge schonungslos offen.
Dieses Versäumnis führte zu einer Serie strategischer Fehlentscheidungen, die letztlich die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens folgenschwer beeinträchtigte.
Auch Präsident Joe Biden wird nicht nur für die Politik in seiner Amtszeit, sondern auch für seine Rolle in der langfristigen Stabilität des Landes bewertet werden. Seine zögerliche Haltung, seine Vizepräsidentin Kamala Harris als starke Nachfolgerin zu positionieren, hat ähnliche Unsicherheiten wie Sony nach Morita hervorgerufen. Es bestehen Zweifel an ihrer Eignung und Erfahrung.
Beide Fälle unterstreichen einen entscheidenden Punkt: Das Fehlen einer klaren Nachfolgeplanung kann zu Instabilität führen, sei es in einem Unternehmen oder einem Land.
Ob im Geschäft oder in der Politik, die Lehren aus Sony und der aktuellen politischen Landschaft der USA sind klar: Nachfolgeplanung ist nicht nur eine strategische Überlegung; sie ist eine unverzichtbare Notwendigkeit. Führungskräfte, die in ihre Nachfolger investieren, investieren letztlich in den langfristigen Erfolg und die Stabilität ihrer Organisationen.
Wahre Führungskräfte scheuen sich nicht vor ihrer Ersetzbarkeit; sie organisieren den Nachfolgeprozess bewusst und strategisch. Denn sie erkennen, dass wahre Größe darin besteht, loszulassen und nicht sich an die Macht zu klammern.