Ein Äpfel-mit-Nüssen-Vergleich?

Während VW mit drohenden Werksschließungen kämpft, marschiert Toyota unbeirrt von Erfolg zu Erfolg.

Ja, der schwache Yen und das bewährte Kaizen-Konzept tragen zweifellos zu Toyotas Erfolg bei.

Und ja, das Unternehmen hat im amerikanischen Markt weniger mit Imageproblemen zu kämpfen als VW, das durch manipulierte Abgaswerte in die Schlagzeilen geriet.

Und nein, China war für Toyota nicht der ausschlaggebende Markt, wie es bei VW der Fall ist.

In diesem Zusammenhang sind die üblichen Verdächtigen klar erkennbar.

Die eher verborgenen Facetten?

Ein oft übersehener, aber einflussreicher Akteur ist das japanische Ministerium für Wirtschaft, Handel und Industrie (METI). Als wichtiger Wegbereiter agiert es häufig im Hintergrund und unterstützt es heimische Unternehmen durch gezielte Infrastrukturpolitik und strategische Förderung. Das ist kein Zufall: METI schafft ein Umfeld, das Innovationen fördert und gleichzeitig die heimische Automobilindustrie stärkt.

Aber METI geht weit über den Schutz des Binnenmarktes hinaus. Statt auf Abschottung zu setzen, fördert es gezielt nationale Kooperationen und Allianzen auf höchstem Niveau.

So planen Toyota, Nissan und Panasonic, die Batterieproduktion in Japan um 50 Prozent zu steigern. Gleichzeitig arbeiten Toyota, Nissan und Honda gemeinsam an Softwarelösungen für autonomes Fahren, Cybersicherheit und Künstliche Intelligenz.

Diese Allianzen sind mehr als nur strategisch clever – sie sind eine Antwort auf die sich wandelnden Herausforderungen des globalen Marktes. Die entscheidende Frage ist daher nicht, warum Toyota momentan besser dasteht, sondern was wir von ihrer Herangehensweise lernen können.

In einer Zeit, in der Isolation und Konkurrenzdenken dem Zeitgeist entsprechen, zeigt Toyota, dass Zusammenarbeit und strategische Partnerschaften der Schlüssel zum langfristigen Erfolg sind.

Die Automobilindustrie befindet sich mitten in einem fundamentalen Wandel. Und dieser Wandel wird von denjenigen vorangetrieben, die den Mut haben, über den Tellerrand hinauszublicken und die Kraft der Kooperation zu nutzen.

Wer am Ende die Nase vorn haben wird?

Die Antwort könnte uns alle überraschen.