Es geht um Magie, nicht um Angst

Die Japaner nennen Feuerwerk „Hanabi“ – Blumen des Feuers. Anders als im Westen haben sie daraus keine individuelle Ausdrucksform gemacht, sondern koordinierte Momente kollektiver Ehrfurcht geschaffen.

Hanabi-Festivals ziehen Millionen von Menschen an. Gemeinsam, Schulter an Schulter blicken sie nach oben. Der größte Lärm kommt nicht von den Explosionen, sondern von den kollektiven „Oohs“ und „Aahs“ der Menge.

Hier in Berlin haben wir uns von der ursprünglichen Tradition sehr entfernt. Statt gemeinsamer Freude erleben wir Kriegsgebiete und systematische Angriffe auf Rettungskräfte. Irgendwann haben wir Freiheit mit Rücksichtslosigkeit verwechselt.

Wenn jeder ein Feuerwerkskünstler ist, ist es keiner. Wenn jede Straße zu einer Abschussrampe wird, schaffen wir nicht mehr Freude, sondern mehr Angst.

Die Japaner haben die Magie nicht verboten, sie haben sie konzentriert. Sie haben verstanden, dass manche Dinge stärker werden, wenn wir sie gemeinsam, an bestimmten Orten und zu bestimmten Zeiten erleben.

Wenn Einsatzkräfte zur Zielscheibe werden und das Feiern zur Konfrontation wird, machen wir etwas falsch.

Die Alternative ist nicht langweilig – fragen Sie jeden, der schon einmal ein japanisches Feuerwerksfestival erlebt hat. Es ist wirklich spektakulärer, bedeutungsvoller und verbindet mehr.

Manchmal ist der beste Weg, eine Tradition zu bewahren, sie weiterzuentwickeln – hin zu einem Fest, das uns verbindet statt trennt.

Ideen für
eine bessere
Zukunft

Michael Okada

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