Dieser Moment auf der Tanzfläche …

Dieser Moment auf der Tanzfläche, wenn die vertrauten Moves plötzlich nicht mehr funktionieren und man sich fragt, wie man sich dazu bewegen soll – so erging es mir, als ich in jungen Jahren erstmals Kraftwerk hörte.

Monotone, synthetische, fast mechanische Klänge.
Ich konnte es überhaupt nicht einordnen, aber ich ahnte: Hier passiert gerade etwas Anderes. Etwas, dessen Bedeutung sich mir erst viel später erschloss.

Heute spüre ich dieses Gefühl wieder.
Während ich Japans Kooperation zwischen dem Chiphersteller Nvidia und dem japanischen Technologie-Investor SoftBank beobachte, fühle ich mich in diese Zeit zurückversetzt. Unterstützt von der japanischen Regierung, die 61 Milliarden Euro in die KI- und Chip-Industrie investiert, bauen sie das weltweit erste Mobilfunknetz, das auf künstlicher Intelligenz basiert.

Ein Netzwerk, das atmet und pulsiert: Maschinen, die wie ein intelligenter Schwarm kommunizieren, in Sekundenbruchteilen Entscheidungen treffen und die Grenzen zwischen Technologie und Bewusstsein verwischen.

Kraftwerk war nie nur Musik. Sie waren ein Statement, ein Impuls, der zeigte, dass Maschinen und Kreativität kein Widerspruch sein müssen. Sie gaben uns den „Mensch-Maschine“-Moment – eine Idee, die damals futuristisch klang und heute unser Alltag ist. Japan liefert uns nun den „KI-Maschine“-Moment: Ein System, das nicht nur agiert, sondern lernt.

Japan lädt uns ein, über den Tellerrand hinauszuschauen. Sind wir bereit, unsere Perspektive zu erweitern? Oder verharren wir im Altbewährten? Vielleicht ist das mein persönlicher „Kraftwerk-Moment 2.0″: Die Erkenntnis, dass Visionen manchmal erst irritieren müssen, bevor sie inspirieren.

P.S.: Heute verstehe ich: Kraftwerk war ihrer Zeit voraus – präzise statt monoton. Mein Tanzstil allerdings bleibt der lebende Beweis dafür, dass manche Systeme einfach nicht updatefähig sind.

Ideen für
eine bessere
Zukunft

Michael Okada

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