Die Welt durch die Brille des Gegenübers betrachten.
Sich auf den Stuhl des „Anderen“ setzen.
Der Perspektivwechsel.
Wenn zwei Menschen sich streiten, gibt es letztendlich immer 3 Alternativen:
Einer hat Unrecht.
Beide haben Unrecht
Keiner von beiden hat Unrecht, d.h. sie streiten über etwas, bei dem Recht und Unrecht eine Frage der Perspektive sind.
So auch bei dem Oscar prämierten japanischen schwarz-weiß Film aus dem Jahr 1950 „Rashomon“.
Der Film zeigt eine Gerichtsverhandlung, bei der alle Beteiligten und Zeugen den Tathergang aus ihrer jeweiligen Perspektive beschreiben. Selbstverständlich aber vor allem so, wie es für sie unter den gegebenen Umständen am besten passt. Die Berichte sind jeweils sehr subjektiv, aber stets plausibel, sodass aus jedem Blickwinkel eine eigene Wahrheit entsteht. Was es aber so besonders macht, ist die Tatsache, dass jede Zeugenaussage der vorherigen widerspricht und eine andere Version der Ereignisse darstellt.
Wer seine innere Einstellung auf den Prüfstand stellt und an seiner Resilienz arbeiten möchte, findet in diesem Film einen exzellenten Ratgeber für einen Perspektivwechsel.
Und wenn wir also demnächst wieder in eine heftige Auseinandersetzung geraten sollten, sollten wir bedenken, dass Recht und Unrecht sehr oft eine Frage der Perspektive sind.