Bei Ihrem nächsten Kundentreffen sprechen Sie nicht über:
Familienprobleme, „niemals“.
Religion, „natürlich nicht“.
Geld, „auf keinen Fall“.
Politik, „auch nicht ein bisschen?“.
Klatsch und Tratsch, „überhaupt nicht?“.
Bei einer japanischen Teezeremonie sind diese Themen tabu – aus gutem Grund: ein Fokus auf das Hier und Jetzt, auf die Verbindung zwischen Gastgeber und Gast, auf eine Atmosphäre geprägt von Harmonie und Respekt. Was, wenn genau hier das Geheimnis effektiver Kundenkommunikation liegt? Kein Platz für die üblichen Verdächtigen: Umsatzdruck, aggressive Abschlusstaktiken.
Stattdessen geben Sie als Teemeister oder Teemeisterin einen Raum, in dem zugehört wird, in dem der Kunde nicht als Mittel zum Zweck, sondern als Mensch wahrgenommen wird. Ein radikaler Gedanke? Vielleicht. In unserer Welt, die vom Mantra „Ich sende, also bin ich“ geprägt ist, in der Authentizität und menschliche Verbindung immer mehr zu knappen Gütern werden, könnte gerade dies der Schlüssel zum Unterschied sein.
Die japanische Teezeremonie lehrt uns, dass in der Beschränkung, im bewussten Verzicht auf das Offensichtliche, oft der wahre Wert liegt. Und dieser Verzicht, bewusst bestimmte Themen im Vertriebs- und Servicegespräch zu vermeiden, eröffnet uns neue Wege der Verbindung und Kommunikation. Diese gezielte Beschränkung zwingt uns, tiefer zu graben, echter zu kommunizieren und letztendlich stärkere, menschlichere Beziehungen zu unseren Kunden zu bauen.
Können wir das überhaupt noch?