Wie lange schauen wir weg?

Übersehen wir hier etwas?
Ein überproportionaler Anteil junger Menschen hat bei den letzten Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen extreme Parteien gewählt.

Und auf der anderen Seite der Welt, in Japan, ziehen sich viele junge Menschen, die als Hikikomori bekannt sind, in komplette Isolation zurück. Von Politik und sozialen Strukturen im Stich gelassen, wählen sie nicht extrem, sondern den vollständigen Rückzug aus dem öffentlichen Leben. Dies ist das Ergebnis einer Gesellschaft, die wirtschaftliche Erfolge über das Wohl ihrer Jugend stellt.

Vor diesen alarmierenden Entwicklungen dürfen wir die Augen nicht verschließen, sonst werden wir die Auswirkungen dieser „Blindheit“ in bitterer Weise zu spüren bekommen.

In beiden Fällen zeigt sich deutlich, dass viele junge Menschen das Vertrauen in politische und soziale Systeme verloren haben. Sie suchen nach einfachen Antworten auf komplexe Probleme, weil ihnen das Gefühl gegeben wird, dass ihre Stimme und ihre Sorgen nicht gehört werden.

Wenn wir weiterhin die Bedürfnisse und Sorgen junger Menschen ignorieren, riskieren wir, eine Generation zu schaffen, die sich nicht nur entfremdet fühlt, sondern auch radikalisiert und bereit ist, extreme Maßnahmen zu ergreifen.

Die Botschaft ist klar: Wir müssen auf unsere Jugend achten. Das bedeutet, ihnen nicht nur zuzuhören, sondern auch aktiv Maßnahmen zu ergreifen, um ihre Zukunft zu sichern. Es reicht nicht aus, ihnen zu sagen, sie sollen härter arbeiten oder geduldiger sein. Wir müssen ihnen die Mittel geben, um in einer Welt voller Unsicherheiten zu bestehen und sie in den politischen und sozialen Diskurs einbinden.

Denn wenn wir das nicht tun, riskieren wir, dass sich Geschichte wiederholt – mit Konsequenzen, die weit über unsere Vorstellungskraft hinausgehen.

Ideen für
eine bessere
Zukunft

Michael Okada

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